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Grenzen setzen - echt jetzt?




Nö, sagt Ennah
Nö, sagt Ennah



Hunde brauchen keine Grenzen. Menschen schon.


Hunde setzen keine Grenzen. Sie führen keine Diskussionen über Raum, Nähe oder Distanz. Sie sagen nicht: „Bis hierhin und nicht weiter. “Stattdessen zeigen sie deutlich, was sie fühlen – durch Körpersprache, durch Verhalten. Wenn ein Hund knurrt oder sich abwendet, ist das keine Maßregelung. Es ist keine moralische Bewertung. Es ist ein Ausdruck eines inneren Zustands: Frust, Angst, Überforderung.


Hunde „erziehen“ sich nicht gegenseitig - Sie kommunizieren


Ein weitverbreiteter Irrtum in der Mensch-Hund-Beziehung ist die Annahme, dass Hunde sich gegenseitig maßregeln, dass sie „Grenzen setzen“ oder gar „Rangordnungen durchsetzen“. Was wir sehen, sind körpersprachliche Interaktionen, die aus Erfahrung, Emotion und Genetik entstehen. Kein Hund denkt sich: „Dem zeig ich jetzt mal, wo's langgeht. “Aber ein Hund kann klar und deutlich zeigen, wenn ihm etwas zu viel wird. Das ist keine Anwendung von Strafe für sein Gegenüber – das ist Selbstschutz.


Und jetzt schauen wir mal auf uns Menschen


Menschen brauchen Grenzen. Uns wird das in der Therapie sogar ausdrücklich empfohlen:– „Du musst lernen, Nein zu sagen.“„Du brauchst mehr Raum für dich selbst.“„Du darfst dich abgrenzen.“

Das ist wichtig, weil wir häufig unsere Bedürfnisse unterdrücken – aus Angst vor Ablehnung, aus Anpassung oder weil wir es schlicht nie gelernt haben. Unsere Kommunikation ist oft indirekt. Wir sagen „vielleicht“, wenn wir „nein“ meinen. Wir sagen „alles gut“, obwohl wir innerlich brodeln.

Hunde machen das nicht. Sie zeigen, was sie fühlen. Direkt. Unverstellt. Ohne Kalkül.


Keine Schuld, kein Neid, keine Eifersucht (zumindest nicht, wie wir sie kennen)


Wir Menschen neigen dazu, unseren Hunden all das überzustülpen, was wir selbst empfinden: „Der ist eifersüchtig auf das neue Baby.“ „Der fühlt sich schuldig, weil er ins Wohnzimmer gepinkelt hat. “Aber das sind Projektionen. Sekundäre Emotionen wie Schuld, Neid oder Eifersucht setzen ein sehr komplexes Selbstbild voraus – die Forschung ist sich nicht einig, ob Hunde diese überhaupt in unserer Form erleben können.

Was wir aber sicher wissen: Hunde fühlen Frust. Angst. Freude. Erregung. Neugier. Diese Basisemotionen drücken sie ganz klar aus – durch Bewegung, Mimik, Körperspannung, Lautäußerungen.


Emotionen + Erfahrung + Genetik = Persönlichkeit


Hunde haben eine Persönlichkeit. Kein Zweifel. Manche sind eher vorsichtig, andere draufgängerisch. Manche lernen schnell, andere denken erstmal gründlich nach. Diese Persönlichkeit ist kein starrer Charakter, sondern das Ergebnis eines Wechselspiels:– Emotionale Reaktionsmuster– Lernerfahrungen– und genetische Veranlagungen.


Und all das zeigt sich nicht in Worten – sondern im Verhalten


Hunde kommunizieren nicht über Sprache, sondern über das, was sie tun. Ein Hund, der sich zurückzieht, spricht mit seinem Körper. Ein Hund, der hochfährt, zeigt einen inneren Zustand. Ein Hund, der sich anlehnt, sagt: „Ich fühl mich sicher bei dir.“


Also vielleicht sollten wir Menschen aufhören, Hunde wie Menschen zu behandeln. Und anfangen, sie als das zu sehen, was sie sind: unglaublich ehrliche, emotionale, soziale Wesen – die keine Grenzen brauchen, weil sie sich selbst genug spüren.


Emotionen sind nicht immer so deutlich zu sehen.
Emotionen sind nicht immer so deutlich zu sehen.

Mehr dazu finden ihr in unseren Webinaren Hundesprache und Hundeemotionen verstehen im Mitgliederbereich.



Schnüffeln, splitten, abwenden dienen der körpersprachlichen Kommunikation bei Hunden. Mehr nicht.

 
 
 

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